Bozen, 29. September 2025

Auf X ließ der Ex-Fox-News-Moderator und heutige Kriegsminister Hegseth seine Armee wissen: Die Ehren-Medaillen für die Killer von Wounded Knee werden nicht aberkannt. Laut „Indian Country Today“ zitierte Hegseth aus dem Bericht eines Überprüfungsgremiums. Das in der Ära Biden eingesetzte Gremium befand, dass die nach dem Massaker von 1890 ausgezeichneten Soldaten ihre Medaillen zurecht vergeben wurden.
Diese Empfehlung liegt seit dem Oktober 2024 vor. Für Hegseth völlig unverständlich, warum sein demokratischer Vorgänger Lloyd Austin die Empfehlung nicht umgesetzt hatte. Wahrscheinlich wollte er politisch korrekt handeln, pöbelte Hegseth. Er nimmt für sich in Anspruch, historisch korrekt zu handeln.
Ganz im Sinne seines Präsidenten. Nicht „spalterisch“, also nicht „unamerikanisch“. Historisch korrekt steht für die Parteinahme zugunsten der Täter, für die Mörder, für die Killer. Hegseth sagte auf X: „Unter meiner Führung machen wir ohne zu zögern klar, dass die Soldaten, die 1890 in der Schlacht von Wounded Knee gekämpft haben, ihre Medaille behalten werden.“ Diese Entscheidung zugunsten der Marodeure ist laut Hegseth nun endgültig und „ihr Platz in der Geschichte unserer Nation steht nicht mehr zur Debatte.“
Mehr als 300 Minneconju-Lakota wurden am 29. Dezember 1890 vom US-Militär im Pine Ridge-Reservat am Wounded Knee massakriert. Bezeichnenderweise beschreibt Hegseth dieses Massaker als Schlacht von Wounded Knee. Zu den Abgeschlachteten zählten Frauen, Kinder und ältere Menschen.
Die Minneconju zogen vom Cheyenne-River zum Wounded Knee Creek, um sich vor dem Hungertod zu retten. Während ihrer Geistertanzzeremonie soll ein Lakota einen Schuss auf die Soldaten abgefeuert haben. Ihre „Antwort“ ging als das Massaker von Wounded Knee in die Lakota-Geschichte ein. Mit ihren modernen Waffen mähten die US-Soldaten hungernde Kinder, Frauen und alte Männer nieder.
Dieses Morden wurde 1890 von vielen verurteilt, darunter auch von Generalmajor Nelson Miles, einem Veteranen des amerikanischen Bürgerkrieges, Offizier im Spanisch-Amerikanischen Krieg von 1898 und einer der federführenden Strategen der „Indianer-Kriege“ von 1840 bis 1890. Miles brach mit seiner brutalen Taktik den Widerstand von Geronimo und seiner Apachen.
Miles bezeichnete das Massaker als „den abscheulichsten militärischen Fehler und ein schreckliches Massaker an Frauen und Kindern“. Wahrscheinlich wird Kriegsminister Hegseth auf Anordnung seines Präsidenten Miles aus der US-Militärgeschichte tilgen. Weil „spalterisch“ und „unamerikanisch“.