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Amtsantritt der neuen IOC-Präsidentin: Kirsty Coventry muss Schweigen des IOC zu Menschenrechtsverletzungen brechen

Bozen, Göttingen, 20. Juni 2025

Logo Olympic eSports. Quelle: CIO

Anlässlich des Amtsantritts von Kirsty Coventry als neue IOC-Präsidentin fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) einen Bruch mit dem bisherigen Ansatz des mächtigen Sportverbandes, zu Menschenrechtsfragen zu schweigen und Partnerschaften mit Diktaturen wie China oder Russland zu vertiefen. Mit Kirsty Coventry wurde zum ersten Mal eine Frau und eine afrikanische Person auf diesen Posten gewählt.

„Wir fordern Kirsty Coventry auf, während ihrer Amtszeit ihre Stimme zu erheben, wenn in Austragungsländern von Olympischen Spielen Menschenrechte massiv verletzt werden. Die Vermarktung des Sports und lukrative Fernsehverträge dürfen nicht wichtiger sein als das Eintreten für die Würde eines jeden einzelnen Menschen“, fordert Hanno Schedler, GfbV-Referent für Genozidprävention und Schutzverantwortung.

„Das IOC hat den Großteil seiner 131-jährigen Geschichte fleißig an dem Mythos gearbeitet, dass Sport und Politik getrennt betrachtet werden müssten. Thomas Bach wurde während seiner Amtszeit zum besten Freund von Diktatoren und pflegte enge Beziehungen zu Xi Jinping und Wladimir Putin. Wir hoffen, dass Kirsty Coventry die Verpflichtungen des IOC ernster nimmt“, sagte Schedler heute in Göttingen. Die Menschenrechtsorganisation fordert die neue IOC-Präsidentin auf, die Hinrichtung des Journalisten Turki al-Jasser in Saudi-Arabien öffentlich zu thematisieren. Vor wenigen Tagen hatte die Regierung Saudi-Arabiens, die 2027 die ersten Olympischen E-Sports Spiele ausrichten wird, den Journalisten Turki al-Jasser hingerichtet. Al-Jasser saß zuvor sieben Jahre in Haft, nachdem er über Korruption im saudischen Königshaus berichtet hatte.

„Seine UN-Mitgliedschaft bindet das IOC an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948 und den Einsatz für diese Rechte. Das Schweigen zu Menschenrechtsverletzungen ist mit den Werten der Allgemeinen Erklärung nicht in Einklang zu bringen, egal ob es um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine geht, die Trennung von uigurischen und tibetischen Kindern von ihren Eltern durch die chinesische Regierung oder die Hinrichtung kritischer Journalisten“, erinnert Schedler. Das IOC ist in der Schweiz als Nichtregierungsorganisation gemeldet und ist Mitglied des Wirtschafts- und Sozialrats der Vereinten Nationen (ECOSOC).

Die wenigen Stellungnahmen Coventrys zum Thema Menschenrechte machten laut der Menschenrechtsorganisation jedoch wenig Hoffnung auf einen Werte-Wechsel des IOC. In einem Interview mit dem chinesischen Staatsmedium Xinhua betonte Coventry das Ziel des IOC, eine engere Verbindung zwischen Sportfans und den Sponsoren der Spiele zu schaffen. Außerdem solle das IOC weiter politisch neutral bleiben.