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UN-Generalversammlung. Dekade der indigenen Sprachen beschlossen

Bozen, Göttingen, 20. Dezember 2019

Präsidentin der indigenen Nation der Sapará aus Ecuador, Nema Grefa Ushigua. Foto: Hanno Schedler / GfbV.

Die Jahre 2022 bis 2032 werden zur Internationalen Dekade der indigenen Sprachen. Das hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen am vergangenen Mittwoch, den 18. Dezember, beschlossen. „Das ist ein krönender Abschluss des Jahres der indigenen Sprachen“, freut sich Regina Sonk, Referentin für indigene Völker bei der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV). „Die Dekade ist ein großer Erfolg für Indigene und eine wichtige Aufwertung ihres Rechtes auf Sprache.“ Zum noch laufenden UN-Jahr hat die GfbV einen umfassenden Bericht über indigene Sprachen verfasst und sich unter anderem auf UN-Ebene für die Einrichtung der Dekade eingesetzt.

„Die Generalversammlung von einem Jahrzehnt im Zeichen indigener Sprachen zu überzeugen ist ein Testament der erfolgreichen Netzwerkarbeit vor und während des Jahres – außerhalb wie innerhalb der UN Gremien“, erklärt Sonk. Eine Dekade ermögliche nun den Rahmen, indigene Sprache rechtlich zu stärken. In diesem Zeithorizont könne die Implementierung von Sprachen- und Bildungsrechten auf nationaler Ebene deutlich vorankommen – eine Herausforderung, für die ein einziges Jahr nie gereicht hätte.

„Am wichtigsten ist schließlich, dass die Dekade bei den indigenen Sprecherinnen und Sprechern ankommt“, meint Sonk. „Sie muss sie stärken und ihnen konkrete Rechte einbringen.“ Dazu gehöre auch finanzielle Unterstützung, um bedrohte indigene Sprachen nicht nur museal zu archivieren. „Junge Indigene müssen die Möglichkeit bekommen, ihre Sprachen zu lernen und im Alltag diskriminierungsfrei zu sprechen“, fordert Sonk. Nur wenn genügend Menschen eine Sprache beherrschten, könne sie nachhaltig vor dem Aussterben bewahrt und für die Nachwelt erhalten werden.